Wechseljahre – ab durch die Mitte!

Markus BrosiAllgemein, Gesundheitsratgeber

Spüren Sie erste Anzeichen der Wechseljahre oder befinden Sie sich sogar schon mitten drinnen? Was es mit den Hormonen in sich hat und was Sie tun können, erfahren Sie hier.

Manche Frauen spüren wenig, andere leiden sehr. Jede dritte Frau fühlt sich im Alltag eingeschränkt. Man geht davon aus, dass ungefähr je ein Drittel der Frauen sehr starke, mässige, kaum und 10 Prozent gar keine Beschwerden haben. Frauen wissen mit körperlichen Veränderungen umzugehen. Das beginnt bereits in der Pubertät, den monatlichen Regelblutungen bis hin zu Schwangerschaften, Geburten und schlussendlich den Wechseljahren. Dennoch sind es immer wieder Herausforderungen, die eine Frau aufs Neue zu meistern hat. Nicht immer ganz einfach. Aber die Natur hat vorgesorgt: östrogenähnliche Phytohormone sowie auch Progesteron ist in Vorstufen der Pflanzenwelt zu finden. Finden Sie heraus, was für Sie am besten passt!

Was geht in meinem Körper vor?

Um gut durch die Wechseljahre zu kommen, ist es wichtig, zu verstehen was im Körper passiert. Die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – sind eine natürliche Phase der Frau, in der sich ihre natürliche Hormonproduktion umstellt. Das Wort Klimakterium wird abgeleitet vom griechischen Wort für Stufenleiter (klimaktér). Ab diesem Zeitpunkt beginnt für die Frau eine neue Phase bzw. eine neue Stufe auf der Leiter ihres Lebens.

Der Zeitraum von 4 bis 5 Jahre vor der Menopause wird Prämenopause genannt, der Zeitraum 1 Jahr nach der Menopause heisst Postmenopause. Während der Prämenopause sinkt die Östrogenproduktion der Eierstöcke ab. Es kommt zum Ausbleiben des Eisprungs oder verspätetem Eisprung. Der Körper muss nun das Hormon Progesteron in den Nebennieren bilden, was zu Umstellungsproblemen führen kann. Es können Zwischenblutungen oder Dauerblutungen auftreten.

Körperliche und emotionale Veränderungen

Wie Frauen die Zeit der Wechseljahre erleben, hängt von vielen Faktoren ab. So kann es zu neurovegetativen Beschwerden und somit meist Anstieg von Östradiol und Senkung von Progesteron kommen.

Was können die Folgen eines Hormonmangels sein?
  • Der Körper beginnt stark zu verschlacken (die Menstruation war ein grosses Ausscheidungsorgan für gewisse Stoffe)
  • Schwitzen, Hitzewallungen, Schlafstörungen
  • Gesichtsrötungen, Haarausfall
  • Trockene Augen, Haut und Schleimhaut (Scheidentrockenheit)
  • Bleibende Gewichtszunahme
  • Die Produktion der Schilddrüse nimmt ab
  • Depressive Verstimmungen
  • Libidoverlust
  • Blasenentzündung
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Mögliche Osteoporose

Weiter fühlen sich viele Frauen nervös und reizbar, können sich schlechter konzentrieren, klagen über Erschöpfung und empfinden sich nicht mehr so leistungsstark und attraktiv wie früher.

Naturheilkunde: Lösungsansätze für ein «natürlich Frau sein»

Grüner Tee

Die sekundären Pflanzenstoffe können sehr hilfreich sein. Aus dem Bereich der Heilpflanzen empfiehlt sich vor allem Grüner Tee. Dieser Tee enthält Polyphenole, von denen bekannt ist, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Ausserdem haben sie starke antioxidative Eigenschaften. Grüner Tee scheint sich aber auch für die Bekämpfung von menopausalen Symptomen zu eignen.

Fette Öle bei Progesteronmangel

Zu den guten fetten Ölen bei Progesteronmangel zählen Walnussöl als 1. Wahl und Macadamianussöl. Walnussöl kann innerlich sowie auch äusserlich – am besten am Oberschenkel – aufgetragen werden.

Östrogen – das weiblich prägende Hormon
Pflanzenöstrogene können menschliche Östrogene beeinflussen. Zu diesen zählen z.B. Fenchel, Muskatellersalbei, Rosengeranie, Salbei und Rose. Bei Hitzewallungen macht sich Pfefferminzhydrolat als Erfrischungsspray sehr beliebt. Salbei hat schweisshemmende und nervenberuhigende Eigenschaften. Granatapfelkernöl und Rotklee können Hitzewallungen und andere Symptome lindern.

Ätherische Öle für die Psyche

Stimmungsaufhellende, konzentrationsfördernde Öle werden Grapefruit, Petit Grain, Bergamotte, Neroli, Ylang Ylang und Vetiver zugeschrieben.

Ein umfassendes Sortiment an fetten und ätherischen Ölen sowie Hydrolate finden Sie hier.

Tipp: Lesen Sie unseren kompakten Gesundheitsratgeber über Wechseljahre. Wir haben für Sie Rezepte mit ätherischen Ölen zusammengestellt, die Sie ganz einfach zu Hause umsetzen können.

Work-Life-Balance, Ernährung und Hautpflege-Tipps

Tipp Nr. 1: Stress dämpfen

Stress beeinflusst unser gesamtes Hormon- und Nervensystem. Das Stresshormon «Cortisol» steigt, und somit sinkt automatisch das Progesteron. Stress dämpfen mit ätherischen Ölen: Sandelholz, Ylang Ylang, Lavendel, Neroli und Zitrusdüfte wie Bergamotte, Orange und Mandarine.

Tipp Nr. 2: Sport und Entspannungsübungen

Der Schritt zur Selbsthilfe: Bewegung an der frischen Luft sorgt auch für genügend Sonneneinstrahlung und fördert die Vitamin-D-Bildung. Ab Oktober bis März kann der Körper Vitamin D über die Sonne nicht aufnehmen, daher empfiehlt sich eine Supplementierung von Vitamin D3. Es unterstützt zudem die Kalziumaufnahme und zusätzliche Einnahme von Vitamin K2 sorgt für gute Knochen, da ein Östrogenmangel bekanntlich den Knochenabbau fördert und zu einer Osteoporose führen kann. Ohne die richtige Ernährung keinen nachhaltigen Erfolg!

Tipp Nr. 3: Basische Ernährung & Vitalstoffe

Eine vitalstoffreiche, basische Ernährung hilft einer Verschlackung entgegen und sorgt für ein besseres Körpergefühl.

  • Basenpulver zur Entsäuerung des Bindegewebes.
  • Omega-3 Fettsäuren sind essentiell: hochwertige Pflanzenöle wie Krillöl, Fischöl, Leinöl, Hanföl und Walnussöl. Transfette meiden.
  • Alles, was anregend wirkt, sollte gemieden werden: Alkohol, Kaffee, Rauchen, scharfe Gewürze, heisse Getränke.
  • Wer gleichzeitig Übergewicht reduziert, erhöht die Chance, von Hitzewallungen in Zukunft verschont zu bleiben.
  • Als am effektivsten gilt unter Fachleuten das sogenannte Intervallfasten oder Heilfasten.
  • Zucker, Weissmehlprodukte und künstliche Süssstoffe reduzieren oder meiden
  • Der Bedarf an Vitalstoffen nimmt zu. Besonders empfehlenswert sind: Vitamin B-Komplex, Vitamin D3, Vitamin E in Form einer Rizinushaltigen Einreibung, Vitamin K2, Calcium-Magnesium, Zink in Spirulina gebunden, Jod aus der Kelp Alge
Tipp Nr. 4: Ihre tägliche Haut- und Intimpflege

Für die tägliche Hautpflege, vor allem bei trockener Haut, sind reichhaltige Öle zu empfehlen. Die feeling Gesichtscremen sind frei von jeglichen chemischen Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffen und sind nicht mehr wegzudenken in der Naturkosmetik.

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Zur Intimpflege eignen sich Rosen- und Melissenhydrolat bestens und haben einen angenehmen Duft. Regelmässige Vaginalpflege mit fettem Öl Granatapfelsamenöl, Nachtkerzenöl oder Arganöl hilft der trockenen Vaginalschleimhaut entgegen. Verwenden Sie ausschliesslich eine Intimpflegecreme auf natürlicher Basis z.B. Rosenöl oder Rosengeranie oder Hammameliswasser.

Tipp zum selber Herstellen: Vaginalpflegeöl bei trockener Vaginalschleimhaut mit Mandel-, Granatapfelsamen- und Nachtkerzenöl vermischt mit den ätherischen Ölen Fenchel, Rosengeranie und Muskatellersalbei nach dem Duschen den Intimbereich damit pflegen. Das Rezept und viele andere nützliche Informationen, Rezepte rund ums «natürlich Frau sein» finden Sie im Buch «Aromatherapie für Frauen».

Buchtipp: Aromatherapie für Frauen, von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann