Osteoporose – Ein Leben lang starke Knochen

Markus BrosiGesundheitsratgeber

Osteoporose tritt meist bei Frauen während und nach der Menopause auf. Aber auch Männer können davon betroffen sein. Der Knochenabbau bereitet über Jahre hinweg weder Schmerzen noch Beschwerden und wird deshalb meist unterschätzt. Unbemerkt schwindet die Knochenmasse und die Knochenstruktur löst sich auf. Osteoporose kann mit gezielter Ernährung und Vitalstoffen sowie richtiger Lebensweise bis ins hohe Alter verhindert werden. Deshalb ist es wichtig, mit der Vorbeugung anzufangen, bevor es zu bleibenden Schäden an den Knochen gekommen ist.

Wenn die Knochen porös werden

Osteoporose entwickelt sich langsam und meist unbemerkt. Allmählich verlieren die schwammförmigen Knochen ihre Struktur; die feinen Knochenbälkchen in Hüftknochen, Oberschenkelhals, Kiefer oder Wir-beln lösen sich nach und nach auf. Die Knochen werden zunehmend porös und es entsteht eine immer höhere Bruchgefahr. Äusserst problematisch ist die Entmineralisierung der Wirbel: sie können schliesslich schon allein unter der Körperlast einbrechen. Das kann mit stechenden Schmerzen einhergehen. Die Wirbel können aber auch schmerzlos Stück für Stück einsacken und man merkt nur, dass man kleiner wird und vielleicht einen runden Rücken bekommt.

Starke Knochen in jedem Alter

Es ist normal, dass alle Knochen sich innerhalb maximal 10 Jahren komplett erneuern und sich dabei den jeweiligen körperlichen Anforderungen anpassen. So können auch Knochen selbst im hohen Alter wieder aufgebaut werden. Aber je nach Stadium kann das sehr lange dauern und man muss immer dranbleiben!

Wie wichtig ist Calcium?

Unser Körper benötigt nicht nur für den Knochenaufbau Calcium, sondern auch noch für sehr viele weitere Prozesse. Osteoblasten bauen in unserem Knochengerüst Calcium ein, Osteoklasten bauen hingegen den Knochen ab. Calcium ist ein Element, das der Körper in grossen Mengen hat und braucht (unser Körper besteht aus mehr als 1 kg Calcium). Dieser Mineralstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelarbeit, Blutgerinnung, Steuerung der Erregbarkeit von Nerven und Muskeln, Knochenbildung, dem Herzrhythmus und vielen anderen Stoffwechselvorgängen in den Zellen. Im Blut muss ständig eine Konzentration von 2,1–2,6 mmol/l Calcium gegeben sein. Wenn wir zu wenig Calcium im Blut haben, wird normalerweise Calcium aus den Knochen geholt.

Aber was entzieht unseren Knochen das essentielle Mineral? Wann verbraucht unser Körper am meisten Calcium?

  • Zum Abbau von Proteinen (Fleisch, Wurstwaren, aber auch pflanzliche Proteine) wird am meisten Calcium verbraucht, sog. «Protein angereicherte Produkte».
  • Der nächstgrösste Verbrauch ist zur Ausscheidung von Phosphor nötig (Softdrinks, Konservierungsmittel oder auch Krankheiten wie Fibromyalgie).
  • Der Körper benötigt unter anderem Calcium zur Entsäuerung. Bei chronischer Übersäuerung mobilisiert der Körper zur Pufferung Calcium aus den Knochen.
  • Genussmittel wie Nikotin, Kaffee und Alkohol benötigen Calcium zum Abbau.
  • Entwässernde Medikamente erhöhen die Ausscheidung von Calcium. Vitamin K2 reduziert die Ausscheidung, ebenso das Parat Hormon der Nebenschilddrüsen, das auch indirekt die Osteoblastentätigkeit erhöht.

Wichtig:
Regelmässige körperliche Aktivität regt den Stoffwechsel in den Knochen an: Es werden neue Knochenzellen gebildet und die Stabilität der Knochen wird gefördert.

Die richtige Aufnahme von Calcium

Die Aufnahme von Calcium erfolgt normalerweise über unsere Nahrung. Leider enthält unsere heutige Nahrung immer weniger für den Körper verwertbares Calcium. Zum Beispiel kann der Körper aus der UHT-Milch praktisch kein Calcium aufnehmen. Rohmilch und Rohmilchprodukte sind hingegen gute Lieferanten. Nur in wenigen Gemüsesorten ist ausreichend aufnahmefähiges Calcium enthalten, z.B. Mohn, Mandeln, Amarant, Paranüsse, Brennnesseln, Brunnenkresse, Löwenzahn.

Für eine richtige Aufnahme von Calcium ist Folgendes zu beachten:

  • Bestimmte Substanzen in der Ernährung binden viel Calcium an sich und reduzieren die Aufnahme wie z.B. Oxalsäure in Spinat, Rhabarber, Schokolade, Rote Rüben, etc., Tein (schwarzer Tee), Phytinsäure (besonders in Samen, Nüssen, Bohnen und Getreide).
  • Die Einnahme von Calcium und Magnesium (Ca-Mg) 2:1 in Nahrungsergänzungsmitteln sind oft nötig. Der Körper benötigt immer Calcium und Magnesium zusammen, denn Magnesium steuert z.B. wohin das Calcium geht. Bei zu wenig Magnesium wird Calcium vermehrt an Arterien, Sehnenscheiden angelagert (Arteriosklerose) und nicht in die Knochen.
  • Achten Sie auf die chemische Verbindungsform Carbonat, die wird zwar nicht so gut aufgenommen wird, aber zur Entsäuerung dient (Calciumcitrate gelten auch noch als Eisenräuber).
  • Zur Aufnahme von Ca-Mg ist Magensäure notwendig. Viele Menschen haben zu wenig, z.B. Medikamente gegen zu hohen Magensäurespiegel können das unterbinden. Auch hier wiederum bietet sich Ca-Mg in Carbonat an, das den Magensäurespiegel natürlich senken kann und nicht die Produktion unterbindet. Bitterstoffe aus Kräutern regen zudem die Magensäure an.
  • Zusätzlich ist Vitamin D3 für die Calcium-Aufnahme im Darm nötig.
  • Vitamin K2 und Magnesium sorgen dafür, dass das aufgenommene Calcium weiter in die Knochen transportiert wird.

Natürlicher Aufbau der Knochen: Prophylaxe und Nachsorge

Die sogenannten „Osteoblasten“ bauen die Knochen wieder auf. Die Steuerung erfolgt hauptsächlich durch Vitamin D3 und das Hormon Progesteron, bzw. Testosteron bei Männern. Weitere Bausteine im Blut sind: Calcium, Magnesium, Phosphor, Zink, die Vitamine A, B6 und C und eine körperliche Aktivität.

Gut zu wissen: wichtige Nährstoffe für die Knochengesundheit

  • Vitamin D3: sorgt für die Calcium-Aufnahme im Darm.
  • Vitamin K2:Transport und Einbau von Calcium.
  • Calcium und Magnesium: am besten als Kombipräparat, mehrmals täglich eine Messerspitze zwischen den Mahlzeiten
  • Vitamin C: am besten im Sanddornsaft (1 Esslöffel täglich) oder Sanddornfruchtfleischöl (5-10 Tropfen täglich)
  • Die Vitamine A, B6 und C sind direkt am Aufbau beteiligt. Bei Vitamin B6 empfehlen wir immer gleich Vitamin B-Komplex zu verwenden.
  • Mineralien wie Zink, Bor, Silicium in «Pro Mineral complete» oder Zink in Verbindung mit Spirulina.
  • Einreibungen, in denen das ätherische Öl der Magnolie enthalten ist, haben sich als günstig erwiesen (Uni Bern). Lassen Sie sich beraten.

Weitere Gesundheitstipps:

  • Bewegung zahlt sich aus: Jede Belastung der Knochen regt den Einbau an, am idealsten hat sich ein Minitrampolin erwiesen. Täglich 12 – 15 Minuten oder 3x pro Woche je 30 Minuten Bewegung oder Trampolinspringen,das belastet kaum die Gelenke, bringt aber grosse Belastungen.
  • Genussmittel meiden: Zucker, Alkohol, Nikotin, Koffein und süssen Getränken
  • Reduktion von tierischem Eiweiss sowie proteinangereicherten Lebensmitteln, Limonaden, Oxalsäure haltige Speisen. Dafür mehr Milchprodukte aus Rohmilch, Käse oder Quinoa, Amaranth.
  • Ein gutes Nahrungsmittel ist z.B. eine Knochenbrühe oder Hühnersuppe.
  • Überprüfen von Magensäure im Magen / Magensäureblockern
  • Ernährung: Mehr basenbildende Lebensmittel (z.B. mehr Gemüse), Säurebildner verringern
  • Eventuell leicht niedrig dosierte bioidentische Progesteron- / Testosteronsubstitution
  • Überprüfen Sie Ihre Schilddrüse. Eine Zufuhr von Jod kann nützlich sein.
  • Fluor meiden: Fluor wird oft als wichtig bei der Knochenneubildung propagiert. Generell kann Fluor zum Knochenaufbau verwendet werden. Man muss aber bedenken, dass die so erzeugten Knochenbälkchen extrem spröde und kaum mehr durch Osteoklasten abbaubar sind. Fluor sollte deshalb gemieden werden (auch in der Zahnpasta). Eine gute Alternative dazu stellt Birkenzucker dar, der beim Knochenaufbau Fluor ersetzen kann.

Diese Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen gesammelt. Jede Dosierung/Anwendung erfolgt auf eigene Verantwortung des Benutzers. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie gesunde Lebensweise verwendet werden. Sie sollten ausserhalb der Reichweite von kleinen Kindern aufbewahrt werden.